Madeleine Aimée Broichhausen-Piek - Im Interview mit Kässi B. von sozwork “Selbstständig als Sozialpädagogin”
Sich als Sozialpädagoge/in selbstständig zu machen, ist sicherlich nicht der Regelfall – aber durchaus möglich.
Eine, die sich damit bestens auskennt, ist Madeleine Aimée Broichhausen, selbstständig mit einer Praxis für Coaching, Psychotherapie und Supervision in Herzogenrath bei Aachen.
Die 37-jährige Diplom-Sozialpädagogin hat bereits während ihrer Studienzeit eine Ausbildung zum Personal Coach gemacht und sich interdisziplinär weitergebildet. Im direkten Anschluss an das Studium hat sie sich dann in die Eigenständigkeit mit ihrer Idee der Vereinigung von Personal- und Mind-Coaching begeben und ihr Unternehmen „mind and body“ gegründet. Den Menschen ganzheitlich zu betrachten, für ein gutes Wohlbefinden auf allen Ebenen anzusetzen und adäquat mit Stress umzugehen, stehen dabei im Mittelpunkt. Madeleine bietet mit ihrem „mind and body“-Coaching eine umfassende Begleitung in besonderen Lebenslagen, bei individuellen Herausforderungen, gesundheitlich problematischen Umständen und familiären Problemen. Sowohl das Jugendamt als auch Schulen, Kitas, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen nehmen ihre Angebote in Anspruch. Je nach Zielgruppe richtet sie dann ihr Coaching aus. Zudem hat Madeleine inzwischen Multiplikatorenschulungen aufgebaut, um ihre Projektarbeiten zu erweitern und andere Fachkräfte entsprechend fortzubilden. Die Qualitätssicherung ist ihr dabei besonders wichtig und gelingt ihr vor allem durch ein hohes Maß an Selbstreflexion, regelmäßige Supervisionen und zeitgemäße Anpassung ihrer Programme. Sie setzt auf mehreren Ebenen an, um das Mindset ihrer Kunden/ Kundinnen ganzheitlich zu erweitern und positive Veränderungen zu erzielen. Bereits seit zwölf Jahren ist sie mit ihrem Unternehmen „mind and body“ erfolgreich. Die Berufung nach den eigenen Vorstellungen und Ideen auszuleben macht nicht nur zufrieden, sondern auch sehr viel Spaß.
Für Madeleine war schon früh klar, dass die Selbstständigkeit am besten mit ihren persönlichen Visionen harmoniert – daher auch der frühe und fokussierte Start in die Eigenständigkeit. Bereits während der Ausbildung hat sie sich in vielen Praktika selbstständiges Arbeiten und innovatives Umsetzen neuer Ideen angeeignet, worauf sie im Anschluss an das Studium gut aufbauen konnte.
Was bedeutet es, als Sozialpädagoge/in selbstständig zu sein? Welche Tipps sind nützlich beim Weg in die Eigenständigkeit und fördern individuelles Arbeiten?
Selbstständigkeit – Sozialpädagoge/in
Selbstständigkeit – man entscheidet und agiert selbst, und das ständig. Zudem braucht es innovative Ideen, bedürfnisorientierte Ansätze, entsprechende Zielgruppen und im besten Fall auch unterstützende und fördernde Institutionen, die eine Selbstständigkeit begünstigen. Das „Drumherum“ spielt eine Rolle – aber ausschlaggebend ist vor allem die eigene Persönlichkeit. Sich selbst gut zu kennen, die eigene Zuverlässigkeit und Organisations-fähigkeit, die Fähigkeit zur Investition, Geduld und kontinuierliches Weiterbilden sind ebenso wichtig wie ein gesunder Optimismus, findet Madeleine. Die selbstständige Diplom-Sozialpädagogin (mind and body) wäre heute nicht so erfolgreich, wenn sie sich nicht zu jeder Zeit 100%-ig auf sich selbst verlassen könnte. Denn auch wenn ihr der Beruf wirklich gut gefällt und sie mit ihren Angeboten eigene Ideen verwirklichen kann, gab es schon Momente, in denen auch Zweifel aufgetreten sind (finanzielle Situation zu Urlaubszeiten, Organisation bei Krankheit etc.). Gerade dann sind Disziplin und Weiterdenken wichtig – eigenständig zu sein bedeutet auch, weitsichtig und vorausschauend zu sein.
Folgende Kriterien sind laut Madeleine ausschlaggebend, wenn man den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchte:
Wer es schafft, ein produktives Selbstmanagement zu führen, regelmäßig zu reflektieren und sich kontinuierlich weiterzubilden, gesellschaftliche Entwicklungen verfolgt, „den Markt“ beobachtet und „Trends“ (als Anregungen) aufgreift, hat gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches selbstständiges Arbeiten. Auch aus einer Not heraus können einmal sinnvolle Projekte entstehen; wichtig ist vor allem, zielgruppengerecht zu agieren und auch den Sozialraum zu kennen, in dem sich die Kunden/innen bewegen.
Regelmäßige Supervision dient der eigenen Qualitätssicherung und optimiert und fördert die persönliche Arbeit sowie das Angebot – dementsprechend sollte sie in keinem Fall vernachlässigt werden.
Am Ende entsteht im Idealfall eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten (z.B. Stadt – Kunde/in – Unternehmer/in) wodurch die Türen für künftige Projekte geöffnet werden bzw. offen bleiben und die Lebensqualität aller Involvierten nachhaltig und positiv beeinflusst wird.
Danke, liebe Madeleine Aimée Broichhausen, für den Blick hinter die Kulissen und weiterhin viel Erfolg mit „mind and body“!
Dieses Interview führte Kässi B. von sozwork – März 2019